Grübeln hockte Risa auf einem der vier Betten. Die Matratzen waren alt und von Ratten zerfressen, aber man konnte noch darauf sitzen. Aurora trauerte am Boden währenddessen Hugo nach, als wäre er gestorben.
Risa hatte ein schlechtes Gewissen. Sie hätte TF nicht alleinlassen sollen und sie mochte es nicht, wenn sie jemandem etwas schuldete.
Als Risa sich erhob quietschte das Bett unter ihr. „Aurora, lass die Krähe, Krähe sein und komm. Wir gehen nach oben.“
Aurora sah mich skeptisch an: „Warum denn? Wir haben hier genug zu Essen und du willst nach oben wo die Soldaten rumlungern.“
Kopfschüttelnd half sie Aurora hoch. „Es geht nicht um das Essen. Ich muss noch etwas erledigen.“
Aurora seufzte laut. „Na gut, wie du meinst.“
Hintereinander stiegen sie die Leiter hoch und Risa öffnete den Eingang.
Die Sonne war bereits untergegangen und der Mond erhellte die Nacht ein wenig.
Risa hatte die Nacht schon immer dem Tag vorgezogen. Die Dunkelheit war schützend, während der Tag alles verriet. Angst hatte sie nur als kleines Kind, aber das war schon lange her.
Im Schutz der Bäume liefen sie gemeinsam wieder zu der Hütte. Risa musste häufig verdächtigen Personen ausweichen und das waren fast alle, denn um diese Uhrzeit lief kein Bewohner mehr umher.
Als Risa in die nächste Gasse einbog lief sie förmlich einem Soldaten in die Arme. Erschrocken entschuldigte sie sich schnell und hoffte er würde sie als normale Einwohnerin betrachten. Doch ihre Hoffnungen wurden bitter enttäuscht. Der Soldat hatte ihr blitzschnell Handschellen angelegt. „Was wollen sie von mir?“, zischte Risa.
„So so. Risa Sarkis. Jetzt haben wir dich also. Hat ja auch lange genug gedauert. Wo warst du denn nur die ganze Zeit?“, tadelte der Soldat sie mit erhoben Finger.
Aber Risa war mit den Gedanken nur bei Aurora. „Lauf zum Versteck und suche TF, Aurora!“, schrie sie ihr zu. Aurora blieb einen Moment wie angewurzelt stehen, aber dann lief sie wie von der Tarantel gestochen los. Risa wandte sich wieder dem Soldaten zu und trat ihn so fest sie konnte ins Schienbein. Er keuchte kurz auf, aber mehr auch nicht. Dann zog er eine Spritze aus seinem Gürtel und drückte sie ihn ihren Arm. Einen Moment später wurde ihr schwarz vor Augen.

Angeladragon:

Hör dir an was Aurora zu sagen hat.