Teil 12 – TF

Warum genau wollte er nach sehen was hier lief? Achja, weil diese Arschkriecher von Soldaten hier herum wuselten und er wissen wollte was diese Aktion sollte.
Jetzt lag er auf dem Rücken an ein Tischbein gefesselt, mit einen verschissenen Pfeil in der Hand und wurde von einem Biest erpressen, dessen kleiner Satansbraten ihn mit der Pfanne eins drüber zog wenn er nicht spurte.
Und diese verfluchte Krähe hockte auf seinem Bauch. „Tod?“
Immer noch wartete das kleine Mädchen darauf, dass er den Mund aufmachte. „Mach ah, sonst tut´s gleich wieder weh.“ In dem Moment sah TF wie ein Blutstropfen von seiner Nase tropfte.
Murrend sah er sie an.
„Willst du mir dann noch eine Platzwunde bescheren? Na vielen Dank auch.“ Klasse von einer kleinen Göre mit einer Bratpfanne vermöbelt. Viel schlimmer konnte es nun wirklich nicht werden. Seufzend öffnete er den Mund. Wenn dann ruhe war, warum nicht. Außerdem schonte er so die Vorräte von seinen Leuten. Gerade als er den Geschmack der Bohnen auf seiner Zunge genießen anfing, zerrte jemand mit brutaler Kraft den Pfeil durch seine Hand.
„Fuuuuuck!“
„Stell dich nicht so an.“ Kam es von diesem Luder zurück.
„Wäre nicht diese Göre, hätte ich dir was anderes an den Kopf geschleudert Miststück.“
Da meldete sich die kleine wieder zu Wort.
„Soll ich ihm jetzt eine drüber hauen?“ Genervt rollte TF mit den Augen.
„Ja, mach das. Dann muss ich mir diese Folter nicht ertragen.“ Hätte er das bloß nicht gesagt. Das Mädchen zog bereits zu einem weiteren Schlag auf, als das Luder sie aufhielt.
„Nein, lass. So macht es noch mehr Spaß.“ Also wirklich, was sollte daran Spaß machen?
Der Pfeil war draußen, damit konnte er wenigstens seine Hand wieder bewegen. Irgendwie war es doch von Vorteil kaum Schmerzen zu empfinden. Den Kopf in den Nacken legend, versuchte er sich ein Bild davon zu machen, was diese Verrückte jetzt vorhatte. Hätte er das bloss nicht getan. Sie grinste ihn hämisch ins Gesicht, während sie mit einer Wodkaflasche hantierte.
„Das ist jetzt nicht dein ernst oder?!“ Das kam zu hoch raus, aber das was dann kam, war die reinste Folter. Mit einem Schwenker schüttete sie einen guten Schuss von dem Alkohol auf seine Verletzung.
„Waaaaaaaaaaaaah.“ Wenn dieser Schrei nicht in der Stadt gehört worden war, dann waren die alle samt taub. Keuchend immer noch vom brennenden Schmerz geplagt, ließ er seinen Kopf auf den Boden sacken. „Du hättest mir wenigstens ein Stück Holz in den Mund stecken können, blöde Kuh!“ Wieder kicherte sie.
„Wenigstens bist du jetzt wach.“ Und wie auf Stichwort keckerte die Krähe auch mit. Aber dann beugte sie sich zu ihm, so dass ihr Gesicht direkt über ihn war.
„Was den noch? Willst du mich mit dem Rest ersäufen?!“ So gereizt wie er im Moment war, pfiff er auf jede Gelassenheit. Sie schob eine Augenbraue nach oben und drückte sein Kinn hoch.
„Nein, ich muss noch was desinfizieren.“ Sie meinte jetzt doch nicht etwa die Stirn? Als sie mit der Flasche über sein Gesicht Richtung Körper schwenkte, entsann er sich seiner Halsverletzung.
„Fuck!“ Rechtzeitig die Zähne auf einander pressend, stieß er zischend den Atem aus, als die Flüssigkeit über den Schnitt floss. Im Moment sehnte er sich wirklich nach dem Kuss der Pfanne. Aber dann müsste er sich weiter den Launen der Beiden aussetzen. Nicht mit ihm.
Beinahe liebevoll tätschelte sie ihm auf die Stirn.
„Na siehst du. War doch nicht so schlimm. Und jetzt schön brav weiter essen.“ Immer noch von dem Schmerz benommen, begann er mit den Fingern an dem Knoten herum zu tasten. Der Knoten war nicht schlecht, aber nicht gut genug für ihn. Ein Grinsen unterdrückend, ließ er es sogar über sich ergehen mit einem Verband versorgt zu werden der ihn fast erwürgte. Gaya wäre begeistert von seinem Zustand.
Gaya! Er musste schleunigst zurück. Ob nun Deal hin oder her. Auf Erpressung ließ er sich sowieso nicht ein. Da brauchte dieses Biest schon einen besseren Grund. Wer legte sich auch schon freiwillig mit dem Menschenfresser an. Nur noch ein bisschen Geduld. Das Füttern über sich ergehen lassend, musste er nur abwarten. Den Knoten so lösend, dass er noch locker auf seinem Handgelenk lag, spielte er den müde werdenden Gefangenen.
„Aurora. Komm zu mir.“ Perfekt. Gerade als die Kleine aus der Reichweite war, streifte er die Fesseln ab, sprang auf die Beine und versuchte durch die Tür zu stürmen. Aber irgendwie hatte er doch mehr Blutverloren, als ihm bewusst war. Für einen kurzen Moment an der Tür abstützend, wollte er weiter stürmen. Schwarze Punkte verschleierten für einen Moment seine Sicht, nur um im nächsten Moment eine Truppe Soldaten frei zu geben, die direkt zwischen zwei Häusern auf den Wald zusteuerten.
Großartig. Als ob das nicht genug war wollte dieses Biest ihn ein weiteres Mal mit der Pfanne eins drüber schlagen. Im letzten Moment ihre Hand abfangend, deutete er auf die Soldaten und dann mit dem Kopf auf das Fenster.
„Verpiss dich mit der Kleinen in den Wald! Los!“
„Risa!“ Die kleine Aurora hatte schneller geschalten als dieses Luder, dass ihn immer noch giftig ansah.
„Ich verschaff dir Zeit, und damit sind wir quitt. Glaub aber nicht dass ich dich beim nächsten Mal so davon kommen lasse.“ TF verstand selbst nicht, was ihn da ritt. Aber sie hatte etwas an sich, dass ihm immer mehr Rätsel aufgab. Grob riss sie sich los und wich Rückwärts von ihm zurück. Als ob er ihr jetzt in den Rücken fallen würde.
„Ach was willst du dann machen?“ Sie forderte es ja regelrecht raus. Obwohl die Soldaten direkt auf sie zukamen, spielte sie hier die Obercoole. TF konnte nur leise lachen und wandte ihr den Rücken zu.
„Bleib am Leben und beim nächsten Treffen erfährst du es.“ Stellte sich nur die Frage ob er dann noch lebte. Aber dann blieb sein Blick an der Gestalt zwischen den Männern haften, die halb mitgeschleift wurde. Nein, das durfte nicht war sein. Wenn er bei ihnen war. Dann…
Zurück blickend, sah er gerade wie sie mit Aurora durch das Fenster verschwand. Gut, dann konnte der Spaß ja los gehen. Wie von selbst sprang ihm seine Klinge in die Hand. Sie war der einzige Grund gewesen, warum er sich all die Jahre durchgebissen hatte.

Dragonfly:Lass ihn nicht sterben