Es hatte angefangen zu regnen und Risa war inzwischen völlig durchnässt. Sie rannte die kleine Gasse entlang und schlüpfte dann in einen kleinen Spalt zwischen zwei Häusern, der höchstens einen halben Meter breit war.
Dieser Spalt endete an einer kleinen Tür die zu ihren Versteck führte, das sie mit ihrer Gruppe teilte. Sie bestand zurzeit aus etwa zehn Leuten, davon sieben die noch nicht erwachsen waren. Die einzige mit der sie sich richtig unterhielt war die elfjährige Aurora.
Als Risa vor der alten Holztür stand klopfte sie zweimal und nach einer kurzen Pause noch dreimal. Das war ihr Passwort, wenn man sowas ein Passwort nennen konnte.
Von ihnen ertönten bereits Stimmen. Einen Augenblick später öffnete ein Mann mitte zwanzig die Tür. Er war etwas unterernährt wie eigentlich alle hier. Sie glaubte er hieß Timmy oder so.
„Ich bin wieder zurück“, begrüßte sie ihn knapp.
Timmy musterte sie etwas skeptisch. „Hätte nicht gedacht, dass du zurück kommst Risa.“ Ihren Namen sprach er wie eine Beleidigung aus. Er war neu hier und und vertraute ihr noch nicht wirklich.
Risa pickste ihm mit ihrem Zeigefinger auf die Brust und sah ihn finster an. „Hör zu, Timmy. Du kannst gerne wieder gehen und da draußen verrecken. Mich kümmert das nicht.“, zischte sie ihn an.
Er schnaubte verärgert und trat von der Tür weg damit sie eintreten konnte. Aurora kam schon angelaufen und umarmte Risa. Sie war die einzige die das durfte, weil Risa sie als einzige mochte. Alle anderen die das wagten würde sie eiskalt den Hals umdrehen.
Risa tätschelte sachte Auroras Kopf. Dann musste sie lächeln. „Weißt du ich habe gute Nachrichten.“, erwähnte Risa und zeigte ihr die Säcke.
Ihre Augen strahlten vor Freude. „Endlich wieder Essen, danke Risa.“
Nun sprach Risa etwas lauter damit die anderen sie auch hören konnten die verteilt in der kleinen Hütte saßen und sich unterhielten. Hier und da schlief jemand auf dem Fußboden und war in eine kleine zerrissene Wolldecke gewickelt, die sie irgendwann einmal ergattert hatte.
„Leute kommt her ich hab Futter mitgebracht.“
Alle sahen Risa aufmerksam an und erhoben kurz später darauf um zu ihr zu gelangen. Sie schnappte sich einen Arm voll Äpfel und eine Wasserflasche und tippte dann Aurora auf die Schulter. „Komm lass uns kurz Luft schnappen gehen. Ich nehm dir auch was mit.“ Aurora nickte und folgte ihr nach draußen. Sie verließen die Gasse und spazierten die kleine Landstraße entlang, auf der sowieso keine Autos fuhren. Risa reichte Aurora einen Apfel und eine Flasche die sie dankend annahm.
„Sag mal“, fing sie an, „du willst uns loswerden oder?“
Risa sah sie verwirrt an. „Woher..?“
Aurora lächelte traurig. „Man sieht es dir an.“
Risa blickte hinunter und antwortete: „Die anderen, aber nicht dich. Ich mag dich.“
Erneut lächelte sie. „Ich mag dich auch.“

Angeladragon: Sieh zu wie die Regierung Risas Leute in ihren Versteck töten.