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Ein Leitfaden zur Charaktererschaffung

Ein Leitfaden zur Charaktererschaffung

06.10.2012 11:52

Ein jeder kennt das Problem, doch wie erschafft man einen guten Charakter?

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten. Ebenso viele kleine Fallen in die man sich leicht verrennen kann.


Wichtig beim Erschaffen ist es zu wissen, welche Art von Schreiber man ist. Ganz einfach aufgeteilt gibt es die:

-Denker, d.h. jene die bevor sie schreiben eine genaue Liste des Charakters anfertigen (Steckbrief)

-Spontane, d.h. sie entwerfen beim Schreiben den Charakter.


Beide Schreiber haben so ihre Schwächen und Stärken. Der Denker plant zu stark, weshalb es ihm sehr schwer fallen kann eine Entwicklung bei dem Charakter zu bewirken. Der Spontane dagegen plant zu ungenau, darum kann es ihm passieren, dass sein Charakter sich in mitten der Geschichte von Grund auf ändern kann. Ihr seht, beides hat sein Für und Wider. Doch es gibt einen leichten Weg, um diese Fehler zu vermeiden.




Schritt 1: Den Charakter zum Leben erwecken

Viele machen sich unheimlich viele Gedanken darüber. Ich persönlich handhabe es so, dass ich einfach mich hinsetze und mir Fragen stelle, z.B. Wie wäre es mit einer Geschichte über einen Bettler?; Was könnte der Bettler als Ziel haben?; Wie wäre es, wenn der Bettler ein gefallener Held ist, der seinen Tatendrang verloren hat? usw.
Diese Methode ist sehr einfach und hilft dabei einen groben Umriss des Charakters zu schaffen. Wie ihr seht, bildet sich nach der ersten Frage schon die zweite, die schon konkreter wird. Und die nächste wird noch genauer, bis es grobes Gerüst vor euch steht.
Danach kann man schon die ersten Angaben machen (Alter, Name, Geburtsort, Beruf, Aussehen)



Schritt 2: Persönlichkeit

Ja, dieser Punkt erscheint vielen jetzt gewiss entweder als „unnötig“ oder „unheimlich wichtig“. Dazu kann ich nur sagen, ja er ist sehr wichtig, aber auch der schwierigste Punkt auf dem Weg zum interessanten Charakter. Denn man neigt leicht dazu ihn zu „überladen“. Prinzipiell sollte man nicht mehr als drei „Adjektive“ dafür verwenden, vielleicht auch drei Stichpunkte, je nachdem, womit man besser arbeiten kann.
Seid jedoch gewarnt! Zu viel macht euren Charakter unglaubwürdig. Daher lieber kurz und bündig, denn das macht den Charakter erstens glaubwürdiger, zweitens ist es leichter über ihn zu schreiben.



Schritt 3: Vergangenheit

Jetzt wo ihr wisst, wie euer Charakter ist, wird es Zeit sich zu überlegen, warum er so ist. Gewiss wundern sich manche jetzt über die Reihenfolge, doch anhand der Vergangenheit „beweist“ ihr, dass eurer Charakter gut durchdacht ist und nicht einfach reingeworfen wurde. Denn wer ist nicht von seiner Vergangenheit geprägt? Wer hat aus ihr nicht irgendeinen Knacks davon getragen? Ihr seht, sie ist ein Leitfaden und unabdingbar für einen glaubwürdigen Charakter.
Behilflich dabei sind euch die zuvor notierten Wesenszüge eures Charakters. Hier ein kleines Beispiel:

Persönlichkeit:
-ehrenvoll
-pessimistisch
-temperamentvoll

Vergangenheit:
Unser Held hatte alles für den Frieden getan. Alle liebten ihn, nur sein eigener König nicht. Dieser fürchtete sich davor, dass das Volk nicht mehr ihm gehorchte und plante eine Intrige. Der Held verlor von einem Tag auf den anderen alles. Familie, Freunde seinen Rang. Doch er liebte sein Land, konnte nicht einfach gehen und blieb. Niemand sah ihn mehr mit den einst vor Freude überquellenden Augen an, sondern bewarf ihn mit Unrat und Flüche. Er selbst kannte nicht einmal den Grund. Zunächst hatte er noch versucht gehabt ihn in Erfahrung zu bringen, hatte versucht diese Ungerechtigkeit zu beseitigen, aber niemand schenkte ihn Beachtung. Irgendwann gab er es auf, nur die Stadt konnte er einfach nicht verlassen. Sein Ehrgefühl band ihn an diesen Ort, auch wenn der Rest seiner Person dem Pessimismus zu Opfer fiel. Er verlor den Glauben an das Gute, daher klammerte er sich an die selbst erlegte Aufgabe, erledigte sie ohne das Gefühl etwas bewegt zu haben.


So „könnte“ es aussehen. Aber das ist nur ein Beispiel, kein muss



Schritt 4: Stärken und Schwächen

Das leidige Thema mit dem sich ein jeder schon herumgequält hat. Genauso wie bei der Persönlichkeit, sollte man mit der Vergabe vorsichtig sein. Ein bis drei genügen vollkommen.

Jedoch der größte Trick hierbei ist, dass man die „Schwächen“ von den Stärken ableiten kann oder eben umgekehrt, wenn einem die Schwächen zuerst einfallen.

Beispiel: (Auf Bettlerhelden bezogen)

Stärken: -trägt sein Herz auf der Zunge
-kann einiges wegstecken (körperlich und geistig)

Schwächen: -denkt nicht darüber nach, ob er mit seinen Aussagen den anderen kränkt
-will immer alles allein lösen/schaffen



Wie ihr seht, stellen die Schwächen das Gegenstück zu den Stärken dar. Aber wie komme ich auf die Stärken und die Schwächen? Ganz einfach, anhand der zuvor aufgestellten Persönlichkeit und Vergangenheit.
„Warum befindet er sich immer noch auf der Straße?; Weshalb könnte es dem König so leicht gefallen sein, sein Erscheinungsbild zu zerstören? usw.“



Nach diesen Schritten habt ihr ein Grundgerüst. Der Vorteil bei dieser Methode ist, dass noch genügend Spielraum für eine Entwicklung ist.

Ein weiterer Tipp von mir, sucht nach einem "Schlagwort" für eure Charakter. Für unseren Bettler könnte man schön "Verprellter Held" nehmen. Anhand dieses Schlagwortes fällt es einem leichter charaktertypische und auch untypische Szenen zu schreiben.

Probiert es einfach mal aus

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  • Erstellt von Dragonfly In der Kategorie Allgemein am 06.10.2012 11:52:00 Uhr

    zuletzt bearbeitet: 06.10.2012 11:55
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